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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 208

1873 - Essen : Bädeker
208 schiffe aus, die die Kauffahrer auf der Elbe in Schutz nahmen Die Raubritter hatten nun üble Tage. Ihre Burgen wurden belagert, zerstört, der Erde gleich gemacht, und die Galgen mit ihren Personen geziert. Nicht bester erging es den Seeräubern; eine mächtige Flotte lief gegen sie aus, suchte sie auf, vernichtete ihre Fahrzeuge, ersäufte ihre Mannschaft. Bald erzitterte alles vor der deutschen Hansa, so nannte man diesen Bund, denn in der Sprache jener Zeit hieß Hansa so viel als Verbindung. Sogar der König von Dänemark, der gefährlichste Feind der Städte Lübeck und Bremen, wurde gedemüthigt und genöthigt, die Feindseligkeiten gegen sie einzustellen. Als die andern norddeutschen Handelsstädte sahen, wie furchtbar sich die Hansa gemacht hatte, und wie sicher sie ihren Handel trieb, so traten viele von ihnen dem Bunde bei. Die ersten waren Braun- schweig, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifswalde, Kolberg, Stettin, Stolpe, Anclam, in der Folge auch noch viel mehrere, wie Berlin, Frankfurt an der Oder, Königsberg, Danzig, Magdeburg, Köln rc., im Ganzen über sechszig Städte. Sie hatten sich nun selbst vor den mächtigsten Feinden nicht mehr zu fürchten; im Gegentheil, sie führten eine hohe, gebieterische.-Sprache gegen sie und wußten ihren Worten Bedeutung zu geben. Wer sich nicht in der Güte zur Ruhe fügte, der wurde schnell, oft schimpflich, dazu gezwungen. Mit jedem Jahre verstärkte sich ihr Bund; zur Zeit seiner höchsten Macht gehörten fünfundachtzig Städte zu demselben. Sie rüsteten gemeinschaftlich eine Flotte von mehr als 200 Schiffen aus, hielten ein furchtbares Land Heer, führten Kriege mit mächtigen Fürsten, er- oberten ihre Städte und Länder, stießen Könige vom Thron. Der schwedische König Magnus verlor durch die deutsche Hansa feine Krone, und dem dänischen König Christoph wurde von einem Danziger Bürgermeister der Krieg erklärt. Andere Städte und Länder bemühten sich dagegen um die Freundschaft der deutschen Hansa und räumten ihnen Schiffe, Waarenlager und Vorrechte ein. So kam bald ihr Handel in den Niederlanden, in England, in den nordischen Reichen, in Ost-Europa zum höchsten Flor. Zu Lübeck wurden die Hansatage, das heißt die Bundesver- sammlungen, gehalten, wobei sich alle Bundesstädte durch ihre Abge- ordneten einfanden. Auch Gesandte oder • Geschäftsträger aus den be- nachbarten Staaten erschienen dabei, wenn mit dem Bunde etwas zu verhandeln war. Hier wurden alle -nöthigen Maßregeln, und Unter- nehmungen verabredet, die Beiträge -zu den Kosten ausgeschrieben und die Beschwerden eines jeden gehört und abgethan. Der Bund hielt strenge Polizei unter seinen Gliedern. Hatte eine Stadt ihre Pflichten nicht erfüllt, oder sich eines Frevels schuldig gemacht, so wurde sie verhanset, das heißt aus dem Bunde ausgestoß'en, geächtet, für eine Feindin aller anderen erklärt. Eine solche Strafe war immer von furchtbaren Folgen, denn der geächteten Stadt wurden ihre Schiffe weggenommen und ihr Handel zerstört.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 319

1873 - Essen : Bädeker
319 2v Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen. Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe- den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert denn auf den 14,000 Quadratmeilen dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa 7vs Mll. Menschen. Diese sind germanischer Abstammung und be- kennen sich zur evangelischen Religion. Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutsch- land und begreift in sich die große Halbinsel Züttland, die dänischen Ostseeinseln, die Faröerinseln und Island im atlantischen Ocean. Drei Meerengen führen aus der Nordsee in die Ostsee: der kleine Belt (zwischen Schleswig und der Insel Fünen) — der große Belt (zwischen Fünen und der Insel Seeland) — und der Sund (zwischen Seeland und Schweden). Der große Meerbusen zwischen Dänemark, Schweden und Norwegen heißt das Kattegat. Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden fruchtbar und der Handel nicht unbedeutend. — Die Haupt- und Residenzstadt von Dänemark ist Kopenhagen, auf der Insel Seeland, eine große»und schön gebaute Stadt, mit mehr als 156,000 Einwohnern. Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige ver- einigt, der in Stockholm residirt, umfassen die eigentliche stand ina- vischehalbinsel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Lage des Landes machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küstenstriche an der Westseite sind bewohnt und angebaut. Hier wird sehr sorgfältig Landwirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht ge- trieben, ja einige der südlichen, durch hohe Gebirge geschützten Küsten und Thäler liefern Obst und lassen selbst noch Wallnußbäume fortkommen. In den übrigen Theilen ist der Winter sehr lang und streng, der Sommer dagegen sehr heiß und kurz, die Lust dabei rein und gesund. In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte der Thäler ent- weder aus Sern von süßem Wasser, oder diese Seen machen einen Theil des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier auf der Karte seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüssen gleichen, ausge- zackt. Wenn man zum Nord-Cap hinaufsteigt, sieht man die Tanne an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeßliche, am Boden mit weißem Moose bedeckte Fichtenw äld er, die dem Lappländer und seinem Rennthier einen Winteraufenthalt darbieten; die Birke, die gegen das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt das Reich der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pflanzenleben still. Die bebauten Ebenen des Nordens, in große Pachthöfe getheilt, zeigen überall eine hohe Umzäunung von Felsstein-Mauern, die mit Nasen bedeckt und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit breiten Gräben umzogen sind. Mitten in einem solchen weiten Umkreise sieht Ulan auf einem öden, oft bäum- und gartenlosen Flecke, viereckige

3. Nr. 22 - S. 56

1904 - Breslau : Hirt
56 Die Skandinavische Halbinsel. 8 73. (braune Flechte, mit welcher der Boden bedeckt ist). Nur die Küstenstriche sind bewohnbar. Die dänischen Besitzungen in Amerika siehe § 110. Aufgaben. 1. Warum kann Dänemark keine großen Flüsse haben? 2. Weshalb ist die Fabriktätigkeit gering? 3. Lchtieste aus der Lage und Beschaffenheit des Landes auf das Gtirna! § 73. Zue Skandinavische Katöinset (Istzwal so groß als das Deutsche Reich, aber nur 7,4 Mill. E.). Auf ihr liegen zwei Reiche; im O. Schweden, im W. Norwegen. Beide Reiche haben seit 1814 denselben Herrscher, aber besondere Verfassung und Verwaltung, a. Bodengeftalrung. Der N. und W. ist überwiegend Gebirgsland. Die Gebirge, an der Meeres- küste tief eingebuchtet (s. o.), sind im S. am höchsten. Sie bestehen zum größten Teile aus wellenförmigen Bergflächen. In der nördlichen Hälfte (etwa bis Drontheim) nennt man sie Kjölen, im S. Fj elde (d.i. Berge). Die höchsten Bergflächen reichen überall weit über die Baumgrenze hinaus und tragen ausgedehnte Schneefelder, von denen die Gletscher oft bis zum Meere hinabsteigen. Auf den tiefer gelegenen Bergflächen breiten sich ärm- liche Weideplätze und große Moräste aus. Hier werden die Lemminge oft zur Landplage. Auf den Bergflächen erheben sich einzelne Bergspitzen, so Snehätten (d. i. die Schneehaube; 2300 in) und der Store Galdhöpig (d. i. die „Große Höhenspitze von Galde"; 2600 in). Das Gebirge fällt nach W. schroff, nach O. allmählich ab. Die Hochflächen werden von vielen tiefen Schluchten durchschnitten, wodurch der Verkehr sehr erschwert wird. Von Südschweden wird das Gebirge durch eine Senkung geschieden, in welcher der Wener-, Wetter- und Malar-See liegen. Südschweden ist Flachland mit felsigem Grunde; derselbe ist aber mit einer Schicht frucht- barer Erde bedeckt. b. Gewässer. Der östlichen Abdachung folgen die meisten Flüsse (Elfen). Sie haben ein starkes Gefälle und Klippen im Bett, bilden daher Wasserfälle und sind darum nicht schiffbar. Am Fuße der Gebirge bilden die Flüsse gewöhnlich lange, schmale Seen, in denen sich das Wasser klärt, ehe es weiter fließt. Die bekanntesten Flüsse fiitb: Die Torneäsöj-Elf, Dal-Elf, Götasjötaj-Elf und Glömmen. Die Göta-Elf ist der Abfluß des Wener-Sees. Eine Kanalverbindung führt ans dem Kattegat um den Trollhätta-Fall nach dem Wener- und Wetter-See und von hier nach der Ostsee. Dadurch stehen die beiden wichtigsten Handelsstädte Schwedens, Stockholm und Gotenburg, in lebhaftem Verkehr. e. Die Westküste ist steil; zahlreiche schmale Meerbusen (Fjorde) schneiden tief (bis 150 km) ins Land. Um sie herum liegen grüne Täler, in welche die reißenden Bergströme vom Gebirge herabfallen. An den Ufern der Fjorde haben sich die Bewohner zusammengedrängt, hier liegen langgestreckte Dörfer, auch einige Städte, so Bergen, Drontheim. Der Sommer ist an der Westküste kühl und regnerisch, der Winter so mild, daß die Häfen nicht zu- frieren. In den Tälern, die vom Golfstrom beeinflußt und durch das(,Gebirge

4. Nr. 22 - S. 58

1904 - Breslau : Hirt
58 Die britischen Inseln. §74. Mit diesen ziehen sie im Sommer nach der kühlen Meeresküste, weil zahllose Fliegen- und Mückenschwärme die Renntiere Plagen. Zum Herbste kehrt der Lappe mit seiner Herde zurück. Das Renntier gibt ihm Speise, Trank, Kleidung und zieht ihn im Winter wie im Fluge über die weiten Schneeflächen dahin. Die Fischerlappen haben feste Wohnungen an der Küste des Meeres, an den Seen und Flüssen und leben fast nur von Fischen. f. Städte in Schweden. Stockholm, in herrlicher Lage am Mälar-See und auf Holmen oder Inseln des Sees, über 300000 E., Hptst. Gotenburg, 130000 E., Handel. Lund slunns, Universität. Malmö und Istad süstads, Hasenorte. Karls- krona, Hauptsitz der schwedischen Marine. Upsala, Universität. Haparända, der nörd- lichste Hafen. Zu Schweden gehören die Inseln Öland und Gotland in der Ostsee. g. Städte in Norwegen. Kristiania, 300000 E., Hptst., Universität. Bergen, erste Fischerstadt Norwegens. Drontheim, alte Krönungsstadt. Hammersest, ans einer Insel, der nördlichste Handelshafen der Alten Welt. Am Nordkap (71° nördl. Breite) währt der längste Tag 72 x 21 Stunden. (Aufgaben. 1. von welchen Meerbusen wird Schweden und Norwegen bespült? 2. Wiederhole von der Ostsee nach § 12! 3. Vergleiche die Gebirge der Halbinsel mit den (Alpen! 4. Vergleiche Norwegen mit Schweden! 5. Welchen Einfluß übt der Golf- strom auf Norwegen aus? 6. Wie erklärt es stch, daß Schweden mehr sonnenhelle Tage als Deutschland hat? 7. Woher kommt es, daß in Schweden und Norwegen der Holchau vorherrscht? 8. Weise nach, daß die Beschäftigung der Bewohner von der Beschaffenheit des Nodens und den Erzeugnissen des Landes abhängt! § 74. Die kritischen Inseln (3/s mal so groß als das Deutsche Reich, 411/2 Mill. E.) werden vom Atlant. Ozean und der Nordsee bespült und sind von Frankreich durch den Kanal und die Straße von Calais getrennt. Sie bestehen ans beit beiden großen Inseln Großbritannien und Ir- land, welche durch die Irische See und den Nord- und St. Georgskanal voneinander getrennt sind, und ans mehreren kleinern Inseln und Insel- gruppen. Der südl. Teil Großbritanniens heißt England, der nördl. Schottland. 1. Großbritannien, a. Bodengestaltnng und Bewässerung. Der O. Englands ist eben, der W. (Halbinsel Wales suelss) und N. gebirgig. Das vielfach vom Meere zerrissene Schottland ist durchweg Gebirgsland. Der nördliche Teil desselben ist das schluchten- und seenreiche Hochschottland. Hier liegt der höchste Berg Großbritanniens, der Ben Nevis (niwiss, 1300 m hoch. Die Felsen der malerischen schottischen Hochlande sind teils kahl, teils mit Moor und Heide bedeckt. — Die Flüsse Gr. haben einen kurzen Lauf, sind aber mit ihren weiten, tief eindringenden Busen und der weit hinaufsteigenden Flut für den Handel äußerst wichtig; besonders gilt dies von der Themse, dem Hnmber shämb'rs und dem Severn. Sie sind durch zahlreiche Kanäle miteinander verbunden. — b. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist mild, das Land häufig in dichte Nebel gehüllt. Der S. des Landes hat so milde Winter, daß Myrte, Lorbeer und Fuchsien, die hier armdick werden, im Freien aushalten. Schnee bleibt selten längere Zeit liegen. Die Wiesen sind fast das ganze Jahr hindurch grün. Der Sommer ist nicht so heiß wie in Deutschland. Der Wein reift nicht. In den schottischen Hochlanden ist das Klima rauh. In der Ebene Englands wird sorgfältiger Ackerbau getrieben, noch bedeutender ist die Viehzucht.

5. Nr. 23 - S. 58

1904 - Breslau : Hirt
58 Die britischen Inseln. §74. Mit diesen ziehen sie im Sommer nach der kühlen Meeresküste, weil zahllose Fliegen- und Mückenschwärme die Renntiere Plagen. Zum Herbste kehrt der Lappe mit seiner Herde zurück. Das Renntier gibt ihm Speise, Trank, Kleidung und zieht ihn im Winter wie im Fluge über die weiten Schneeflächen dahin. Die Fischerlappen haben feste Wohnungen an der Küste des Meeres, an den Seen und Flüssen und leben fast nur von Fischen. t'. Städte in Schweden. Stockholm, in herrlicher Lage am Mälar-See und auf Holmen oder Inseln des Sees, über 300000 E., Hptst. Gotenburg, 130000 E., Handel. Lund slunns, Universität. Malmö und Ast ad süstads, Hafenorte. Karls- krona, Hanptsitz der schwedischen Marine. Üpsäla, Universität. Haparända,der nörd- lichste Hafen. Zu Schweden gehören die Inseln Öland und Gotland in der Ostsee. g. Städte in Norwegen. Kristiania, 300000 ®., Hptst., Universität. Bergen, erste Fischerstadt Norwegens. Drontheim, alte Krönungsstadt. Hammerfest, auf einer Insel, der nördlichste Handelshafen der Alten Welt. Am Nordkap (71° nördl. Breite) währt der längste Tag 72 x 24 Stunden. (Aufgaben. 1. Von welchen Meerbusen wird Schweden und Norwegen bespült? 2. Wiederhole von der Ostsee nach § 12! 3. Vergleiche die Gebirge der Halbinsel mit den (Alpen! 4. Vergleiche Norwegen mit Schweden! 5. Welchen Cinstust übt der Golf- strom auf Norwegen aus? 6. Wie erklärt es stch, dast Schweden mehr sonnenhelle Tage als Deutschland hat? 7. Woher kommt es, dast in Schweden und Norwegen der Holchau vorherrscht? 8. Weise nach, das; die Beschäftigung der Newohner von der Beschaffenheit des Nodens und den Erzeugnissen des Landes abhängt! § 74. Die britischen Inseln (3/5 mal so groß als das Deutsche Reich, 41 y2 Mill. E.) werden vom Atlant. Ozean und der Nordsee bespült und sind von Frankreich durch den Kanal und die Straße von Calais getrennt. Sie bestehen aus den beiden großen Inseln Großbritannien und Ir- land, welche durch die Irische See und den Nord- und St. Georgskanal voneinander getrennt sind, und aus mehreren kleinern Inseln und Insel- gruppen. Der südl. Teil Großbritanniens heißt England, der nördl. Sch ottland. 1. Großbritannien, a. Bodengestaltnng und Bewässerung. Der O. Englands ist eben, der W. Halbinsel Wales suelss) und N. gebirgig. Das vielfach vom Meere zerrissene Schottland ist durchweg Gebirgsland. Der nördliche Teil desselben ist das schlachten- und seenreiche Hochschottland. Hier liegt der höchste Berg Großbritanniens, der Ben Nevis jniwiss, 1300 m hoch. Die Felsen der malerischen schottischen Hochlande sind teils kahl, teils mit Moor und Heide bedeckt. — Die Flüsse Gr. haben einen kurzen Lauf, sind aber mit ihren weiten, tief eindringenden Busen und der weit hinaufsteigenden Flut für den Handel äußerst wichtig; besonders gilt dies von der Themse, dem Hu mb er shamb'rs und dem Severn. Sie sind durch zahlreiche Kanäle miteinander verbunden. — b. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist mild, das Land häufig in dichte Nebel gehüllt. Der S. des Landes hat so milde Winter, daß Myrte, Lorbeer und Fuchsien, die hier armdick werden, im Freien aushalten. Schnee bleibt selten längere Zeit liegen. Die Wiesen sind fast das ganze Jahr hindurch grün. Der Sommer ist nicht so heiß lvie in Deutschland. Der Wein reift nicht. In den schottischen Hochlanden ist das Klima rauh. In der Ebene Englands wird sorgfältiger Ackerbau getrieben, noch bedeutender ist die Viehzucht.

6. Realienbuch - S. 50

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
50 Geschichte. I lichtscheue Gesellen machten sie nicht selten unsicher. Die Juden waren nicht nur von der vornehmen Kaufmannsgilde, sondern auch von den Zünften ausgeschlossen. Sie mußten einen gelben Tuchstreifen am Rocke, sowie einen hohen Spitzhut tragen und wohnten in der Judengasse, die abends und Sonntags durch besondere Tore abgeschlossen wurde. 3. Befestigung und Verteidigung. Zuerst waren die Städte nur durch Erd- wälle mit davorliegendem psahlwerk geschützt; vom Ende des 12. Jahrhunderts an aber umgab man sie mit hohen Steinmauern, in die zahlreiche vorspringende Türme eingebaut waren. Um den Mauerring zog man tiefe Gräben und legte Schleusen an, durch die man das Vorland unter Wasser setzen konnte. Die Tore waren eng und durch starke Vorbauten besonders geschützt. Jeder hereinkommende Fremde wurde durch den Torwächter nach Ziel und Zweck seines Weges befragt. Ruf dem höchsten Turme der Stadt hielt ein Wächter Umschau und meldete herannahende Rriegsscharen, sowie etwa ausgebrochenes Feuer durch Glockenzeichen. Jeder Bürger war zur Verteidigung der Stadt verpflichtet. Die Geschlechter erschienen zu Roß und in voller wasfen- rüstung, die Pfahlbürger mit einfachem Spieße. Die Handwerker, die nach Zünften geordnet unter ihren Obermeistern zum Rampfe auszogen, benutzten neben dem Schwerte mit Vorliebe die Rrmbrust. Sie übten sich fleißig im Gebrauch dieser Waffe und setzten für die besten Schützen wertvolle Preise aus. Größere Städte hielten besoldete Stadtknechte, die den Warenzügen der Raufleute das Geleite geben mußten; sie nahmen auch wohl benachbarte Ritter in ihren Sold. Die Städte hielten treu zu dem Raiser. Es lag ihnen daran, daß ein mächtiger Herrscher für Ordnung und Sicher- heit im Reiche sorgte, damit ihre Frachtwagen und Lastschiffe unbelästigt fahren konnten. 4. Die Hansa. Selbst wohlhabende und mächtige Städte waren jedoch allein oft zu schwach, um sich und ihren Handel vor übermütigen oder raublustigen Fürsten und Rittern zu schützen. Der Raiser war häufig weit entfernt und konnte nicht helfen, selbst wenn er wollte. Da schlossen sich viele Städte zusammen und unterhielten gemeinsam Rriegsvolk, das ihre wagen und Schiffe zum Schutze gegen Raubritter und feindliche Fürsten geleitete. Der größte Städtebund war die Hansa. Zu ihrer Blütezeit gehörten ihr über loo Städte an, darunter Eöln, Hamburg, Bremen und viele andre. Lübeck war hauptort. Die Hansa trieb einen umfangreichen Handel mit England, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland. Sie hatte ihre be- sonderen handelshöfe in London, Bergen, Nischni Nowgorod und in andern Orten. Die Hauptgegenstände des Seehandels waren Getreide, Heringe, Stockfische, Eisen, holz und Felle. Um die Frachtschiffe, die „Handelskoggen", gegen Seeräuber zu beschützen, rüstete die Hansa Rriegsschifse aus. Sie beherrschte Nord- und Ostsee, und die nordischen Rönige mußten sich sogar vor ihr beugen. Ihre höchste Blüte fiel in die zweite Hälfte des l4. Jahrhunderts; im l6. Jahrhundert geriet sie allmählich in verfall. — Die Städte Hamburg, Bremen und Lübeck erneuerten später ihren alten Bund und nennen sich bis auf den heutigen Tag „Freie und Hansastädte". Iii. Mittelalterliches Leben. l. Gewerbe und Handel. Handwerker gab es in Deutschland zuerst an den großen Herrenhosen, und zwar waren es meist Schmiede und Stellmacher. Nls feit dem 9. Jahrhundert regelmäßig wiederkehrende Märkte („Messen" S. 20,3) Gelegenheit zum Verkaufe boten, singen die Handwerker auf dem Lande an, auch auf Vorrat zu arbeiten. Um den Märkten nahe zu sein, siedelten sie sich vielfach in den entstehenden

7. Nr. 19 - S. 32

1901 - Breslau : Hirt
32 Geographie. werke. Upsala. Haparauda. Zu Schweden gehören die Inseln Oland und Got- land in der Ostsee. Städte in Norwegen. Kristiania (150), Hauptstadt. Bergen, erste Fischerstadt Norwegens. Drontheiin. Hammerfest, der nördlichste Handelshafen der Alten Welt. Am Nordkap (unter dem 71 0 nördl. Breite) währt der längste Tag schon 72 Tage. Aufgaben. 1. Vergleiche die Gebirge der Lkandtn. Halbinsel mit den Alpen! 2. Vergleiche Norwegen mit Schweden! 5. Wie erklärt es sich, daß Schweden mehr sonnenhelle Tage als Deutschland hat? 4. Woher kommt es, das; in Schweden und Norwegen der Holzbau vorherrscht? 8 61. Die britischen Inseln werden vom Allant. Ozean und der Nord- see bespült und bestehen aus den beiden großen Inseln Großbritannien und Irland und aus mehreren kleinern Inseln und Inselgruppen. 1. Großbritannien. Der südl. Teil Großbritanniens heißt England, der nördl. Schottland. England ist im O. eben, im W. u. N. gebirgig. Das vielfach vom Meere zerrissene Schottland ist durchweg Gebirgsland. — Die Flüsse Gr. haben einen kurzen Laus, sind aber mit ihren tief eindringenden Busen und der weit hinaufsteigenden Flut für den Handel äußerst wichtig. Das Klima ist durch die Nähe des Meeres gemildert. Der Winter ist nicht so kalt, der Sommer nicht so heiß wie bei uns. Das Land ist häufig in dichte Nebel gehüllt. Die Wiesen sind fast das ganze Jahr hindurch grün. In der Ebene Englands wird sorgfältiger Ackerbau und bedeutende Viehzucht getrieben. Die Felder sind hier mit Hecken und Baumreihen eingefaßt. — Die Berge Großbritanniens sind unerschöpflich reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn, Kupfer; darum blüht der Bergbau und die Fabrikthätigkeit. In der Schiffahrt und im Handel übertrifft England alle Staaten der Erde. Die Engländer sind deutschen Ursprungs. Sie zeigen Unternehmungsgeist und Ausdauer, häuslichen und kirchlichen Sinn. In den Fabrikdistrikten, besonders um Liverpool slüverpüls und Manchester sm'äntschestrs ist die Bevölkerung eine außer- ordentlich dichte. Städte, a. In England. London slond'ns, a. d. Themse, über 5 Mill. E., Hst., erste Handelsstadt der Erde. Das Häusermeer wird durch mächtige Parks und schöne Plätze unterbrochen. Nahe bei L. liegt Greenwich sgrinitschs mit einer berühmten Stern- warte. Dover sdüwrs, Überfahrt nach Calais. Portsmouth spürtsmößs, Krieas- hafen. Southampton sßaußämtns, Ausgangspunkt zahlreicher Dampferlinien. Ply- mouth splimm'ß), Kriegshafen. Bristol (Bristls, Handel. Oxford. Birmingham sbörmmg'-hämms (400), 1. Fabrikstadt Engl., besonders in Stahl- und Messingwaren. Sheffield sschaffilds, Fabriken in Stahlwaren. Liverpool sliwwerpulj (über >/2 Mill.), 2. Handelsstadt des Reiches. Manchester smänntschestrs (>/. Mill.), Fabriken (Baum- wolle). Bradford sbradforts, Fabr. (Wolle). Leeds slidss (500), Fabriken (Wolle. Tuch). Hüll shölls, Seehandel. Newcastle snjükaßls, große Steinkohlenbergwerke. d. In Schottland. Edinburgh (300), Hst. Glasgow sgla'ßgö) (über 700), Fabriken, Handel. 2. Irland bildet eine mit Sümpfen, Mooren und Seen bedeckte Ebene, die von einzelnen Randgebirgen umgeben ist. Das Klima ist noch feuchter als in England. Die Bewohner leben meist in drückender Armut. In den großen Seehandelsstädten herrscht Wvhlhabenbeit. Dublin sdoblins, >/, Mill., Hauptstadt. Belfast sbelfästs, Handel mit Leinwand. Cork skörks, führt viel gesalzenes Fleisch, Häute, Talg nach England aus. 3. Inseln und Inselgruppen, die zum britischen Reiche gehören. Im W. und N. von Schottland liegen die Hebriden, die Orkney sorkni)-> und Shetland sschetländf-Jnseln. Die Bewohner dieser Inselgruppen leben von Viehzucht und Fischerei. — Vor dem Kap Landesend liegen die Scilli- Inseln (Zinngruben) und an der franz. Küste die Normannischen Inseln.
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